Mit Arbeiten von Seba Calfuqueo, Felipe Castelblanco mit Ñambi Rimai Media Collective und Lydia Zimmermann, Carolina Caycedo, Beate Gütschow, Mitsutoshi Hanaga, Olga Holzschuh, SU Yu Hsin, Lito Kattou, Clara Kulemeyer, Optics Division of the Metabolic Studio (Lauren Bon, Tristan Duke, and Richard Nielsen) und Lara Tabet.
Kuratiert von Nada Rosa Schroer.
Öffnungszeiten: Di—Fr von 16—20 Uhr, Sa + So 12—18 Uhr
Wenn wir dem Wasser zuhören würden, was würde es uns erzählen? Die Ausstellung Vibrant Waters richtet alle Sinne auf das Element Wasser und untersucht dessen Nutzung für die fotografische Bildproduktion. Wasser wird historisch und aktuell in großen Mengen für die Fotografie eingesetzt, u.a. bei der Förderung von Edelmetallen und Seltenen Erden, in der Halbleiterindustrie oder zur Kühlung von Serverfarmen. Zu sehen sind künstlerische Positionen, die das extraktivistische Verständnis des Elements als Rohstoff hinterfragen.
Gleichzeitig bezieht die Ausstellung einen dekolonialen Blick auf das Wasser ein. In nicht-westlichen Kosmologien ist die Lebendigkeit aller Materie grundlegend für das Verständnis einer gegenseitigen Verbundenheit. Wasserkörper stehen in einem interdependeten Verhältnis zu allen anderen Körpern. Die in der Ausstellung präsentierten Arbeiten lassen das Wasser als lebhafte, soziale und ästhetische Kraft in Erscheinung treten. Sie dokumentieren, wie es Gemeinschaften im Widerstand gegen den Verlust von Lebensgrundlagen zusammenbringt, untersuchen Methoden der Bildproduktion, die auf der mehr-als-menschlichen Zusammenarbeit mit Flüssen aufbaut oder spekulieren über posthumane Wesen, die über toxische Gewässer wachen.
Aktuelle gesellschaftliche Themen aufzuzeigen und zeitgenössische künstlerische Tendenzen der Fotografie zu präsentieren, ist schon immer fester Bestandteil der programmatischen Ausrichtung des Photoszene-Festivals. Aufbauend auf dem das diesjährige Festival vorbereitenden Think-Tank "We Do/Are Photography", der im Oktober 2022 in Köln stattfand, wurden mit den Photoszene Co-Labs! kuratierte Ausstellungen in Kooperation mit der freien Szene Kölns und eingeladenen Kurator:innen entwickelt. Die Photoszene freut sich für die Ausgabe 2023 eng mit der Temporary Gallery und der Gemeinde Köln, Gold + Beton, Labor, Mouches Volantes und der Michael Horbach Stiftung zu kollaborieren.
Die Photoszene Co-Labs! reflektieren den Klimawandel mit einem spezifischen Fokus auf die Ressource Wasser in einer Gruppenausstellung in der Temporary Gallery, kuratiert von Nada Rosa Schroer. Sie bilden Deutung und Bedeutung von Körperbildern in einer kuratorischen Konzeption von Donja Nasseri in den vier Kunsträumen am Ebertplatz – Gemeinde Köln, Gold + Beton, Labor und Mouches Volantes – ab. Und sie zeigen die Veränderung fotografischer Bilder unter dem Einfluss fortschreitender Digitalisierung und Technologisierung in den Kunsträumen der Michael Horbach Stiftung – der ersten Ausstellung der Photoszene, die sich aus einem Open Call entwickelt hat und von einer Jury ausgewählt wurde, kuratiert von Dana Bergmann und Alexander Hagmann.
Programm zur Ausstellung
Stop being a threat, start being a promise!
Think & Dream Tank zur Rolle der Kunst in Zeiten des Klimanotstands
13.05.2023, 17—18:30 Uhr, Temporary Gallery (auf Deutsch und Englisch)
Mit Maria Teresa Salvati (Kuratorin Everything is Connected), Miriam Szwast (Kuratorin Museum Fotografie und Ökologie, Museum Ludwig) und Sergen Canoglu (Experte Klimagerechtigkeit, ehem. Kreissprecher DIE LINKE Köln)
Anmeldung bis 13.05. bei ns@temporarygallery.org.
Vibrant Encounters — Art meets Environmental Humanities meets Hydrology
17.05., 18 Uhr (auf Deutsch und Englisch)
Interdisziplinäre Führung durch die Ausstellung mit Pınar Pamukçu Albers (Hydrologin, Uni Bonn), Sandro Simon (Anthropologe, Uni Köln), moderiert von Nada Rosa Schroer
Hydrofeminismus — what?
20.05., 17—18:30 Uhr
Multisensorische Führung durch die Ausstellung mit Anna Döbbelin (Kunstvermittlerin), Nina Paszkowski & Nada Rosa Schroer (Projekt FLUID CIRCULATIONS)
Ebb, Flow, Interruption — Video Screening mit Arbeiten von Michael Lees, Lisandro Suriel und Taisha Carrington
26.05., 19—21 Uhr, Temporary Gallery (auf Englisch)
Kuratiert von Sour Grass (Annalee Davis und Holly Bynoe), moderiert von Nada Rosa Schroer
Hydrosoziale Welten — Fotoexkursion zum Rhein
02.—03.06., ganztägig (auf Englisch)
Mit Olga Roszkowska (Künstlerin und Dozentin an der Kunstakademie Den Haag/ Photography & Society)
Anmeldung bis 31.05. bei ns@temporarygallery.org.
On Becoming a Water Guardian — Spaziergang durch die Sürther Aue
04.06., 12—15:30 Uhr, Treffpunkt 11:45 am S-Bhf Godorf (auf Deutsch und Englisch)
Austausch mit Picknick und Spaziergang durch die Sürther Aue mit Zakole Kollektiv (Künstler:innen- & Sumpfaktivist:innenkollektiv/ Warschau), Cecylia Malik (Künstlerin & Flussaktivistin/ Warschau) und der AG Sürther Aue des BUND Kreisgruppe Köln.
Die Veranstaltung ist nicht barrierefrei. Anmeldung bis 03.06. bei ns@temporarygallery.org.
Im Anschluss:
Hydrographien — Art meets Environmental Humanities
04.06., 17—17:45 Uhr (auf Deutsch und Englisch)
Interdisziplinäre Tour durch die Ausstellung mit Franz Krause (Flussanthropologe, Uni Köln), Alejandro Camargo (Umweltwissenschaftler, Universidad del Norte, Kolumbien) und Nada Rosa Schroer
Vibrant Particles in the Water — Anthropologische und philosophische Gedanken zu Sedimenten und dem Leben am und im Fluss
04.06., 17:45—18:30 Uhr (auf English)
Vortrag von Alejandro Camargo
What could/ should art do?
06.06., 17:30—20 Uhr (auf Deutsch und Englisch)
Künstler:innengespräch mit Clara Kulemeyer, Felipe Castelblanco und Cecylia Malik, im Anschluss Austausch und Vernetzungstreffen zu Kunst, Umwelt & Aktivismus, moderiert von Nada Rosa Schroer
Bild
Lito Kattou, San, Point Centre for Contemporary Art 2018. Skins & Feathers VIII, 2018 (Detail) © Nikos Alexopoulos