John Whitney und sein jüngerer Bruder James gehören zu den einflussreichsten Pionieren des frühen Computerfilms und kybernetischen Kinos. In den 1940er Jahren experimentierten sie gemeinsam auf dem Gebiet des ‘non-objective film’ und gehörten zur künstlerischen Avantgarde der US-amerikanischen Westküste. Auf der Suche nach einem neuen audiovisuellen Ausdruck inspirierte sie die Musik des frühen 20. Jahrhunderts, einen Klang-Erzeugungs-Apparat zu konstruieren, um die abstrakten und geometrischen Formen ihrer frühen Filme zu begleiten. Während sich James ab den 1950ern zunehmend mit meditativen und psychedelischen Wahrnehmungserweiterungen im Film beschäftigte, besorgte sich John ausrangierte Flugabwehrtechnologie des Zweiten Weltkriegs, konstruierte damit seine eigene ‘cam machine’ und schuf zugleich die ersten Computer-basierten Animationen. Damit erregte er nicht nur die Aufmerksamkeit der Filmindustrie und von Regisseuren wie Alfred Hitchcock und Stanley Kubrick, sondern auch einer ganzen Generation experimenteller Filmemacher.
Kuratorin: Regina Barunke
PROGRAMM
28 September 2017
Henning Engelke: Pendel, Kanonen und Computer. Visuelle Musik bei den Whitneys
John & James Whitney: Filme 1944-75
Screening Room
PRESSEMATERIAL
Förderung und Unterstützung
Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen
Kulturamt der Stadt Köln
Deltax Wirtschafts- und Steuerberatungsgesellschaft mbH
Hotel Chelsea
Bilder
1-2 — James Whitney: Lapis, 1966
3 — James Whitney: Yantra, 1957
4 — John Whitney: Digital Harmony: On the Complementary of Music and Visual Art, 1980. Byte Books/A McGraw-Hill Production/Peterborough New Hampshire
Foto: Simon Vogel