Eine Kooperation von Aneta Rostkowska (Direktorin, Temporary Gallery), Mathias Antlfinger, Nieves de la Fuente Gutiérrez, Thomas Hawranke, Ute Hörner (Atelier Transmedialer Raum, KHM), Verena Friedrich und Karin Lingnau (exMedia Lab und experimentelle Informatik, KHM).
Die gemeinsame Ausstellung von Studierenden, mit der KHM verbundenen Künstler_innen und Lehrenden versammelt Arbeiten, welche die gesellschaftliche Konstruiertheit der Beziehungen zwischen den Spezies reflektieren und dabei den Versuch unternehmen die Perspektiven nicht-menschlicher Akteur_innen (wie z.B. Tiere oder Pflanzen) mitzudenken bzw. einzubeziehen. In einer Zeit, in der wir die Verluste und Veränderungen, die auf uns zukommen noch gar nicht umfassend einschätzen können, versuchen die Autor_innen dieser Kunstwerke im Hier und Jetzt Praktiken und Rituale der Annäherung zu entwickeln, die uns dazu befähigen uns aufeinander einzulassen. Einige von ihnen beinhalten eine dezidierte Aufmerksamkeit, genaue Beobachtung und Untersuchung, andere können als Praktiken der Fürsorge bezeichnet werden, wieder andere versuchen, die Perspektive nicht-menschlicher Subjekte anzunehmen. Gemeinsam ist ihnen die Überzeugung, dass, auch wenn es nicht möglich ist, einen grundlegend nicht-menschlichen Standpunkt einzunehmen, sich eine Annäherung dennoch lohnt, da wir in Zeiten der ökologischen Krise die privilegierte Position des menschlichen Subjekts unterlaufen müssen, um möglichst nah bei den „Kreaturen“ zu sein.
Ein wichtiger Aspekt vieler Praktiken in dieser Ausstellung ist, dass sie Gewohnheitspraktiken sind – ihre Autor_innen haben neue Gewohnheiten entwickelt oder fordern die Betrachter_innen auf, solche zu praktizieren. Eine Gewohnheit, die in erster Linie als eine Praxis des Körpers verstanden wird, etwas, das sie tun und das einen materiellen Charakter (wie die Pflege einer Pflanze) im Gegensatz zu Denkschemata hat. Diese Gewohnheiten haben die Fähigkeit, unseren Geist zu beeinflussen und auf diese Weise unsere allgemeine Einstellung zur Welt zu verändern.
Die Präsentation folgt der Ausstellung „Heart of an old crocodile exploding over a small town“ in der Temporary Gallery und ist inhaltlich mit ihr verbunden. In beiden Ausstellungen wird unser Verhältnis zur Natur und eine mögliche Bildung von Gemeinschaften untersucht. Die Ausstellungsgestaltung wurde nur teilweise demontiert, um den thematischen Zusammenhang zwischen den beiden Shows zu verdeutlichen.
Programm:
14 Juli, ab 16 Uhr – ca. 22 Uhr
Performance- und Filmprogramm mit Sina Seifee, Sin Kabeza Productions, Neozoon, Jessica Rinland, Justyna Górowska, Leszek Golec und Tatiana Czekalska, Kroot Juurak und Alex Bailey und anderen.
Mit Essen und Getränke
18 Juli, 19 Uhr
Lektüreseminar
Eintritt:
2,50 Euro
für Mitglieder und während des KHM Rundgangs (13+14 Juli) frei
Förderung und Unterstützung
Kulturamt der Stadt Köln
Deltax Wirtschafts- und Steuerberatungsgesellschaft mbH
Hotel Chelsea
Bilder
1 — 12: Praktiken der Annäherung
Foto: Pascal Marcel Dreier