PERFORMATIVE FÜHRUNGEN
durch die semi-fiktive Kunstsammlung des Zentrums für zeitgenössische Kunst Wawel-Schloss
9, 11, 16, 18 Dezember 2022

Freitag, 9 Dezember, 18 Uhr
Sonntag, 11 Dezember, 16 Uhr
Freitag, 16 Dezember, 18 Uhr
Sonntag, 18 Dezember, 16 Uhr
Sprache: Deutsch

Die Ausstellung „Zentrum für Zeitgenössische Kunst Wawel-Schloss. Die Erste Dekade” präsentiert die Sammlung des Zentrums für zeitgenössische Kunst Wawel-Schloss, einer einzigartigen Institution für imaginäre Kunst, die sich auf dem Wawel-Königsschloss in Krakau befindet. Den nationalistisch-katholischen Diskurs um das Schloss in Frage stellend, eignen sich die am Projekt beteiligten Künstler ausgewählte vorhandene Elemente des Ortes an und behaupten, sie seien ihre eigenen Kunstwerke. Es entsteht eine Sammlung von Readymades, Geschichten und Mythen. So wie sich das Schloss selbst verändert, verändern sich auch die Werke in der Sammlung im Laufe der Zeit – Erzählungen werden auf der Grundlage von „kreativen Zwängen“ (analog zum von OuLiPo praktizierten „beschränkten Schreiben“) an die Situation angepasst. Der Ressourceneinsatz ist minimal: Es werden keine Transporte benötigt und es werden keine Materialien für die Herstellung von Kunstwerken verwendet.

Die Führungen werden von dem Künstler Frank E. Geier ausgeführt, der während jeder Führung die Performance von Michał Gayer „Please, come closer!” (die selbst zur Sammlung des Zentrums gehört) presentieren wird.

Frank E. Geier wurde 1987 in Kaiserslautern (D) geboren. Er lebt und arbeitet in Brühl und Köln. Frank E. Geier reflektiert gesellschaftspolitische Probleme und erkundet das Reibungsverhältnis widerstreitender politischer Agenden in Hinblick auf traditionell unterrepräsentierte Gruppen und der Gesamtgesellschaft. Als Material für seine Arbeiten nutzt er das reichhaltige Reservoir medizinischer Zeitgeschichte sowie aktuelle Diskurse zu Interkultur und sprachlicher Repräsentation. Als Kind russlanddeutscher Eltern der Arbeiterklasse und ausgebildeter Mediziner lebt Frank E. Geier das Spannungsverhältnis von Klasse, Herkunft und Identität, das sich in seiner multimedial geprägten Arbeit mittels Video, Performance, Text, Objekt und Zeichnung widerspiegelt. Ab 2013 wirkte er in verschiedenen Produktionen an der studiobühneköln, der Akademie der Künste der Welt Köln und dem steirischen herbst mit. Eine Zusammenarbeit verband ihn u. a. mit den Künstler*innen Christian von Borries, Alevthina Kakhidze, Boris Bakal, Lili M. Rampre, Ulf Aminde und der Gruppe Bread & Puppet Theater. Eigene Soloprojekte und Kollaborationen zeigte er ebenfalls in der Akademie der Künste der Welt Köln und der studiobühneköln sowie im Rahmen der Kölner Theaternacht, beim Festival fünfzehnminuten sowie am Schauspiel Köln und im Kulturzentrum bei den Minoriten, Graz.

Bild
Wawel Castle Centre for Contemporary Art. The First Decade, Temporary Gallery, 2022 (Installationsansicht)
Foto: Simon Vogel