Lucy R. Lippard beginnt ihre Konzeptkunst-Anthologie „Six Years: The dematerialization of the art object from 1966 to 1972“ mit dem Werk "Chance Imagery" von George Brecht aus dem Jahr 1966. Brecht wiederum, der seine letzten Jahre in Köln verbrachte, schreibt in diesem Künstlerheft über die Bedeutung des Zufalls. Das ‚Dematerielle’, was Lippard in Brechts Text und den folgenden gesammelten künstlerischen Beiträgen sieht, ist ein radikal geänderter Material- und damit auch Kunstbegriff ihrer Zeit. Heute, genau fünfzig Jahre später, zirkulieren mit ‚new materialism’ und ‚material turn’ erneut Begriffe des Materiellen, die zunehmend in die gemeinsame Theoriebildung und das gestalterische Vokabular einfließen. Anlässlich dieses Jubiläumsjahrs lässt die Temporary Gallery für einen Monat Zufall und Materialdebatte zusammen walten. Sie präsentiert sich als Plattform und Archiv für künstlerische Arbeiten, Kommentare und Gedanken einer neuen Generation von KünstlerInnen, die Interesse an der aktuellen Theoriedebatte und deren Einfluss auf die Kunst haben. Die Größe von Brechts Künstlerbuch bestimmt die Beiträge.
Kuratorin: Regina Barunke
PRESSEMATERIAL
Förderung und Unterstützung
Kulturamt der Stadt Köln
RheinEnergie Stiftung Kultur
Deltax contemporary, Wirtschafts- und Steuerberatungsgesellschaft mbH
Bilder
1 — One Month: After the materialization of the art object from 8 to 31 July, 2016
2 — Ausstellungsansicht
Foto: Simon Vogel