Lecture Performance im Rahmen der Ausstellung "Straub/Huillet/Weiss. Fremdheit gegenüber unserer engen, vertrauten Welt"
"Es gab eine negative Form. Die Gestalt eines Konflikts. Marguerite Duras und Hervé Guibert entwickelten einen gegenseitigen, unbegründeten Hass. Es gab einen Notfall. Wir mussten ihnen post-mortem eine Versöhnung ermöglichen, wir mussten sie treffen, mit ihren Verbündeten: den toten und den lebenden. Die "Litanei" ist eine von vielen Erzählungen dieser Recherche, die unmittelbare, die verdichtete Version all der Monate, in denen wir jene Konstellation von Personen beobachteten, die sich gegenseitig hassten aber ebenso durch Begehren verbunden waren." Die Lecture Performance ist Teil der Installation "The Concilliation", die in der aktuellen Ausstellung zu sehen ist. Die recherchebasierte Arbeit spürt anhand von erfundenen Briefen, Dokumenten und Interviews der ambivalenten Beziehung zwischen Duras und Guibert nach, mit der Absicht die beiden Künstler nachträglich zu versöhnen. In der multimedialen Performance schlüpfen Boulanger und Devidal, im Stil einer Séance, dabei auch in die Rollen von Jean-Marie Straub und Danièle Huillet sowie anderer Weggefährten.
Agathe Boulanger (geboren 1983), schloss 2016 ihr Postgraduiertenstudium an der ENSBA in Lyon ab. Zuvor studierte sie gemeinsam mit Grégoire Devidal (geboren 1987), an der École des Beaux-arts de Bordeaux.
Bilder
Agathe Boulanger & Grégoire Devidal, 2016