Aktion und Präsentation im Rahmen der Ausstellung "In the House of Mr & Mrs X"
Riccardo Paratore, "Don’t talk to the driver". Ein Taxi fährt durch die Straßen Kölns, immer wieder, sechs Minuten und fünf Sekunden lang, exakt für die Dauer von Rolf Dieter Brinkmanns gesprochenen Tagebucheintrag: "Köln. Montag, den vierzehnten Mai 1973". Ort der Abfahrt und Ankunft dieses zeitlichen und räumlichen Loops ist die Temporary Gallery in Köln. Riccardo Paratores apodiktische Handlungsanweisung "Don’t talk to the driver" an den Fahrgast eines Taxis ist das Verbot des Sprechens und das Gebot des Zuhörens. Er wählt das Taxi als eine durch öffentliche Räume gleitende Zeitkapsel und alternative Bühne für die Tonbandaufnahme. Brinkmann (Vechta 1940-1975, London) war deutscher Autor und Lyriker, sein Kölner Wohnhaus war nur weniger Straßen entfernt. Riccardo Paratore (geboren 1990) ist Künstler und lebt und arbeitet in Düsseldorf.
Oliver Tepel, "Diskussion". Vor gut fünf Jahren veröffentlichte ich in der Spex Nummer 316 einen Text über einen damals recht jungen Trend, manche sprachen von ’all den Dreiecken überall andere von ’ästhetisierendem Formalismus’. Der Text wusste nicht so genau wohin, war teils genervt vom stylischen Nichts dieser aktuellen Kunst und freute sich zugleich über die Auflösung diverser Mythen der großen Bedeutungen. Ich mag nun andere Arbeiten, solche die weit weniger auf Buchstaben vertrauen, mit dem Text diskutieren lassen.
Bilder
1 — Riccardo Paratore and Oliver Tepel: A Sense of Belonging, 2013
Courtesy die Künstler
2-3 — Riccardo Paratore: Don't talk to the driver, 2013
Foto: Hartwig Schwarz
4-5 — Oliver Tepel: Diskussion, 2013
Foto: Simon Vogel