Ort: Halle der PLATFORM
Kistlerhofstraße 70, Haus 60, 3. Stock 81379 München
Die Ausstellung wird ab September in der Temporary Gallery in Köln zu sehen sein.
Mit Hilfe von parasitären Kunstinstitutionen, nomadischen Kunstsammlungen und fast nichtexistierenden Ausstellungen ist Gonzo Curating eine unabhängige und rebellische Praxis, die etablierte Strukturen der Kunstwelt in Zeiten der ökologischen, wirtschaftlichen und politischen Krise herausfordert. Konzipiert als ein Prozess der Aneignung durch diejenigen, die nicht an der Macht sind, schafft Gonzo halb-fiktionale Erzählungen, die auf einer sinnlichen Ebene funktionieren. Die in der PLATFORM präsentierte Ausstellung spielt kreativ mit den Konventionen einer Archivausstellung und wird gleichzeitig zum Beispiel für eine Meta-Gonzo-Strategie.
Kurator*innen/Künstler*innen: Aneta Rostkowska und Jakub Woynarowsk
Künstler*innen:
Les Arts Incohérents (Alphonse Allais, Mey-Sonier), Michael Craig-Martin, Tom Gould, Justyna Gryglewicz, Stano Filko & Alex Mlynárčik, Ramon Haze (Andreas Grahl & Holmer Feldman), Krõõt Juurak, Flo Kasearu, Martin Kippenberger, Lo Lifes (Rack-Lo), Kud Ljud, Ana Prvački, George Psalmanazar, Man Ray / Marcel Duchamp, John Smith, Hunter Thompson, Karl Valentin, Orson Welles, What Remains Gallery und andere.
Informationen zu den Performances:
Hubert Gromny
"Can You Put Me in Touch With? By the Way What's Your Name?" ist eine partizipatorische Arbeit von unbegrenzter Dauer. Das Stück besteht aus einer Reihe von Charakteren, die der Künstler anlässlich der Eröffnung erfunden hat. Kurze Beschreibungen der Charaktere werden an das Publikum verteilt, als Einladung, während der Eröffnung Rollen zu spielen. Das Publikum wird ermutigt, die Beweggründe und persönlichen Eigenschaften der Figuren frei zu interpretieren, indem es sich mit Fremden unterhält. Das Ziel des Spiels ist es, die Telefonnummer eines berühmten Künstlers zu erhalten. Die erfolgreichste Person wird am Ende der Vernissage mit einem Preis in Form eines materiellen Gegenstandes belohnt.
Hubert Gromny (geb. 1990, Polen) ist Künstler, Forscher und Kurator. Er hat einen MA in Kunstpraxis vom Dutch Art Institute (2021), einen MA in Bildender Kunst von der Jan Matejko Academy of Fine Arts in Krakau (2015) und einen BA in Philosophie von der Jagiellonen-Universität (2015). In seiner Praxis hinterfragt er die Arbeitsteilung innerhalb der Kunst, indem er verschiedene institutionelle Rollen einnimmt. Als Künstler nutzt er eine Vielzahl von Medien wie Installation, Video und Performance. Derzeit arbeitet er mit analoger Fotografie und Storytelling als Methode der Beschwörung. Er präsentierte seine Arbeit unter anderem im CCA Bunkier Sztuki in Krakau, im Archäologischen Museum in Krakau, im Museum der Ursprünge des polnischen Staates in Gniezno, in der Akademie der Künste der Welt in Köln, im La Quiñonera in Mexiko-Stadt, im Nordic House in Reykjavik, im Gerðasafn Museum in Kópavogur, im Performing Arts Forum in St. Erme und in der MeetFactory in Prag.
Krõõt Juurak
"INTER“NAL CONFLICT
PERFORMATIVER ZUSTAND
DAUER VARIABEL
PERFORMED VON: den Kuratoren der Ausstellung.
„Internal Conflict" ist eine fortlaufende improvisierte Performance innerhalb einer Institution, die sich als Zeichen eines internen Konflikts innerhalb eines Teams manifestiert. Ziel ist es, einem zufälligen Zuschauer, der Öffentlichkeit oder den Medien den Eindruck von inneren Spannungen und leichter Unprofessionalität innerhalb des Teams zu vermitteln. Die „Performance" kann scheinbar zufällig beobachtet werden, sie manifestiert sich in Form von mehr oder weniger offensichtlichen Vorfällen, z. B. einem Streit, Missverständnissen bei einer öffentlichen Ankündigung, der allgemeinen Stimmung im Büro usw. Dieser performative Zustand und seine potenziellen Folgen machen die Spannung zwischen emotionaler Arbeit und der konstruierten professionellen Persönlichkeit des Darstellers deutlich.
Krőõt Juurak (*1981 in Tallin, lebt in Wien) ist eine Künstlerin und Performerin, deren Performances sich sowohl an ein menschliches als auch an ein nicht-menschliches Publikum richten. Ihre Arbeit umfasst Präsentationen, Texte, Workshops, Stimmungswechsel und Konflikte. Sie hat ihre Arbeit an Orten in und außerhalb Europas gezeigt. Präsentationen (Auswahl): CAC Vilnius; CAC, Genf; Tallinn Art Hall; Tanzquartier, Wien.
Simone Karl
Das künstlerische Forschungsprojekt Alpha-Pi befasst sich mit der Wirkung des in Svalbard gewonnenen Leuchtgases "Alpha-Pi/C2R7" auf die Aufmerksamkeitsspanne des menschlichen Gehirns. Im Rahmen der Performance erforscht Simone Karl gemeinsam mit dem Publikum die Wirkung der in der Ausstellungshalle installierten leuchtenden Substanz. Dazu nutzt sie eine Bewegungssequenz, die auf den Erkenntnissen der Hypnovisual- und Atemreaktionsforschung basiert. Das Projekt ist eine Zusammenarbeit mit dem Kiella-Hinrichsger Observatorium Svalbard.
Simone Karl (*1989) arbeitet zu den Themen weibliche Körperlichkeit, Gewalt, Intimität, Geschlechterrollen und Körpergrenzen in den Medien Installation, Collage und Performance. 2017 schloss sie ihr Studium an der HAW Hamburg mit dem Master of Arts ab. Seitdem hat sie international während Residenzen in Polen, Portugal, Italien, Slowenien und Deutschland gearbeitet. Ihre Arbeiten wurden in verschiedenen Ausstellungen gezeigt. Unter anderem: lokal_30 (PL), Goyki3 Art Inkubator (PL), Kunsthaus Hamburg, Galerie im Marstall Ahrensburg, Kunstverein Erlangen, Maison du Peuple de Saint Gilles (BEL) und Layerjeva hiša (SVN). Sie lebt und arbeitet in Hamburg.
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Justyna Gryglewicz, Gestaltung: Studio Mllr
Funding and support
Kunststiftung NRW
Kulturamt der Stadt Köln
Deltax Wirtschafts- und Steuerberatungsgesellschaft mbH
Hotel Chelsea